Für Sie als Ausbildungsverantwortlichen ist es ausgesprochen wichtig, das individuelle Potenzial und die Talente Ihrer Auszubildenden zu erkennen. Schließlich wollen Sie die meisten der Azubis nach der Ausbildung bestimmt behalten und ihren persönlichen Fähigkeiten und Interessen entsprechend einsetzen. Wenn Sie das schaffen, profitieren alle: Ihre Azubis und Ihr Unternehmen.
Sie haben von Beginn der Ausbildung an 2 bis 3,5 Jahre Zeit, die Potenziale Ihrer Azubis zu entdecken. Das klingt so, als sei das kein Problem. Trotzdem habe ich schon Fälle erlebt, in denen wurden alle Azubis nach der Ausbildung gleich behandelt. Talente und besondere Fähigkeiten spielten keine Rolle. Aus meiner Sicht werden Sie mit einer solchen Gleichbehandlung weder Ihren Azubis gerecht noch Ihrem Arbeitgeber, der die Stärken seiner Mitarbeiter so nicht nutzen kann. Haben Sie also Mut, zu differenzieren.
Erkennen Sie die im Folgenden aufgeführten Potenziale und berücksichtigen Sie diese.
Es gibt Menschen, die die Fähigkeit haben, andere Menschen anzuleiten. Dieses Potenzial erkennen Sie daran, dass solche Azubis bereits innerhalb von Azubi-Gruppen Führungsrollen übernehmen. Aber Vorsicht: Das versuchen viele, manche schaffen es aber nur auf den ersten Blick. Achten Sie vor allem darauf, ob die Kollegen den Führungsanspruch eines Azubis akzeptieren. Nur wenn das der Fall ist, steckt in dem Auszubildenden überdurchschnittliches Führungspotenzial, das gefördert werden sollte.
Es sind häufig die unauffälligen Auszubildenden, die besonders gut organisieren können. Sie sind in der Lage, verschiedene Aufgaben gleichzeitig auszuführen, Termine zu koordinieren und strategische, zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. Haben Sie solche Organisationstalente unter Ihren Auszubildenden? Dann machen Sie sich frühzeitig Gedanken, welcher Arbeitsplatz für einen solchen Azubi infrage kommt, ohne dass Sie sein Potenzial verschenken.
Fällt Ihnen auf, dass ein Auszubildender immer ganz besonders schnell mit seiner Arbeit fertig ist, dann schauen Sie etwas genauer hin. Achten Sie vor allem auf die Qualität: Wird diese durch das bemerkenswerte Arbeitspensum nicht oder kaum beeinträchtigt, dann ist der Azubi in der Lage, effizient zu arbeiten.
Beachten Sie: Wer schnell und qualitativ gut arbeitet und damit effizient ist, der weiß das in der Regel selbst. Schließlich kann man die entsprechenden Arbeitsergebnisse bestens vergleichen. Daher verzichten Sie keinesfalls darauf, die Effizienz eines Azubis zu loben – am besten öffentlich. Und natürlich schauen Sie auch hier frühzeitig danach, welche Aufgabe für den Auszubildenden nach der Ausbildung infrage kommt.