Immer mehr Unternehmen bieten ihren Auszubildenden Projekte an, in denen sie selbstverantwortlich handeln können. Damit motivieren Sie besonders die Leistungsträger unter Ihren Azubis.
Das A und O für den Erfolg solcher Projekte ist die (beaufsichtigte) Azubi-Verantwortung für den gesamten Prozess, so wie er sich in Ihrem Unternehmen abspielt. Nur dann werden Ihre Azubis das entstehende Produkt oder die Dienstleistung als ihr „Baby“ ansehen. Nur dann können Sie auf entsprechende Effekte in Sachen Motivation hoffen. Klammern Sie wichtige Bestandteile aus, werden Sie das bei der Eigeninitiative und Begeisterung negativ zu spüren bekommen.
Wichtig ist, kein vorhandenes Produkt oder bereits existierende Dienstleistungen in den Prozess einzubringen, sondern zumindest eine kleine, aber exklusive Variante zu wählen. Das kann die Farbgebung und sonstige Gestaltungsaspekte – auch von Klein- und Kleinstprodukten – betreffen, aber auch den individuellen Zuschnitt von Dienstleistungen, möglichst auf die Zielgruppe der jüngeren Generation abgestimmt.
Unverzichtbar für solche Ausbildungsprojekte ist der direkte Kontakt Ihrer Auszubildenden zu Kunden und Lieferanten, die Sie vorab informieren sollten. Beaufsichtigen Sie diesen Prozess gewissenhaft, aber überlassen Sie die Arbeit, das Verhandeln und das Abwägen von Angeboten Ihren Azubis.
Je höher die Verantwortung ist, desto fortgeschrittener sollten die Auszubildenden sein. Legen Sie eine auf Ihren Betrieb und Ihre Berufsbilder zugeschnittene Hürde fest, ab der die Azubis an solchen Projekten teilnehmen können, z. B. nach dem ersten Ausbildungsjahr, ab einem gewissen Notendurchschnitt bei Kernausbildungsfächern in der Berufsschule oder nach der Zwischenprüfung.
Berücksichtigen Sie bei Ihren Planungen, dass verantwortungsvolle Projekte eigentlich eine durchgehende Betreuung notwendig machen. Diese können Sie oftmals aber nicht gewährleisten, da Sie Ihre Azubis für den Berufsschulunterricht freistellen müssen oder sie in dieser Zeit in die nächste Ausbildungsabteilung wechseln. Wenn möglich, lassen Sie daher die Berufsschüler von anderen Azubis vertreten und sorgen Sie dafür, dass größere Projekte abteilungsübergreifend sind. Nutzen Sie diesen scheinbaren Nachteil zur Übung von Teamarbeit und reibungsloser Übergabe von Verantwortung. Dann wird aus dem scheinbaren Nachteil schnell ein Vorteil