Spitzensportler erbringen unter manchem Sporttrainer hervorragende Leistungen, versagen aber, wenn sie falsch beraten und trainiert werden. Woran liegt das? Was machen erfolgreiche Sporttrainer anders? Die Antwort auf diese Frage ist auch für Sie als Ausbilder äußerst erkenntnisreich.
Ich hatte einmal mit einem Auszubildenden zu tun, der kam in
seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb überhaupt nicht zurecht. Seine Leistungen
waren miserabel, seine Arbeitshaltung war ebenfalls schlecht. Als er bei uns
die Ausbildung fortsetzte, sah die Sache ganz anders aus. Motivation und
Leistungsfähigkeit prägten die restlichen 2 Jahre der Ausbildung.
Dieses Phänomen ist auch im Sport immer wieder zu beobachten.
Ein Fußballteam – trainiert von der richtigen Person – hat plötzlich
durchschlagenden Erfolg, während es zuvor kaum Punkte holte. Oder ein
Leichtathletiktrainer ist – im Gegensatz zu manchem Kollegen – in der Lage, aus
seinem Schützling das Maximum herauszuholen. Woran liegt das?
Identifikation, Inspiration, individuelle Behandlung – das sind die 3 „I“, die nicht nur Sporttrainer erfolgreich machen, sondern auch Ausbilder.
Wenn sich Auszubildende mit ihrem Ausbildungsunternehmen
identifizieren können, hat das gleich mehrere Vorteile. Zum einen arbeiten sie
viel motivierter und verbreiten ein gutes Betriebsklima. Zum anderen bleiben
sie dem Ausbildungsunternehmen deutlich länger erhalten. Um zu erreichen, dass
sich Ihre Azubis mit Ihrem Unternehmen identifizieren, ist es vor allem
wichtig, über die Unternehmensziele zu sprechen: Was möchte man gemeinsam – mit
allen Mitarbeitern und Auszubildenden – erreichen? Wie kann man an einem Strang
ziehen? Das sorgt für Identifikation – wie beim Sport auch.
Wenn die Arbeit und das Betriebsklima inspirierend sind,
dann sorgen Sie auch für die notwendige Inspiration, die für ein befreites und
erfolgreiches Auftreten von Auszubildenden erforderlich ist. Darüber hinaus
geben Sie Ihren Auszubildenden so Selbstbewusstsein und inspirieren sie
gleichzeitig, sich noch höhere Ziele zu setzen. Das ist der Schlüssel für
überdurchschnittlichen Erfolg in Sport und Beruf.
Erfolgreiche Sporttrainer unterscheiden sich von ihren
weniger erfolgreichen Kollegen auch dadurch, dass sie die Stärken und Schwächen
ihrer Schützlinge kennen und individuell darauf reagieren. Es muss ganz
speziell an bestimmten Dingen gearbeitet werden, damit die Schwächen beseitigt
werden und die Stärken deutlich zutage treten. Ganz genauso machen Sie es mit
Ihren Auszubildenden: Nennen Sie die Schwächen beim Namen und entwickeln Sie
gemeinsam ein Konzept, wie sie behoben werden können. Gleichzeitig setzen Sie
Ihre Auszubildenden so ein, dass sie ihre Stärken tatsächlich ausspielen
können. Damit stellen Sie schon zu Ausbildungszeiten die Weichen dafür, dass
der Azubi später als ausgelernter Mitarbeiter einen Arbeitsplatz erhält, der
seinen Stärken entspricht.
Ein Beitrag von Martin Glania.