Auszubildende mit schlechten Beurteilungen sind eine große Herausforderung für Sie. Diese können Sie aber in der Regel mit Optimismus angehen. Bedenken Sie: Es gibt jede Menge Spielraum. Auch das sollte in einem Beurteilungsgespräch anklingen.
Konkret bedeutet das für Ihr Beurteilungsgespräch:
- Sie sprechen natürlich vor allem über die teils unerfreulichen Leistungen und verdeutlichen dabei, dass Ihre Erwartungshaltung eine andere ist. Geben Sie also Ihrem Azubi konkret mit auf den Weg, was sich aus Ihrer Sicht verbessern muss und was auch Ihre Ausbilderkollegen im kommenden Ausbildungsabschnitt sicher von ihm erwarten werden. Betten Sie die Kritik aber in positive Sachverhalte ein und teilen Sie Ihrem Azubi auch mit, was er bereits gut macht.
- Lassen Sie den Auszubildenden zu Wort kommen und geben Sie ihm ausreichend Gelegenheit, seine Sicht darzustellen. Gerade dann, wenn er früher bessere Leistungen gezeigt hat, möchte er Ihnen sicher gerne erklären, warum es in diesem Ausbildungsabschnitt weniger gut geklappt hat. Meist können Ihre Auszubildenden sich realistisch bewerten.
- Machen Sie zum Abschluss des Beurteilungsgesprächs deutlich, dass im Auszubildenden durchaus Potenzial steckt, schließlich hätten Sie sich sonst nicht für ihn entschieden. Möglicherweise lagen ihm die Tätigkeiten im letzten Ausbildungsabschnitt nicht. Das ist völlig normal. Auch Sie selbst, könnten Sie ausführen, haben Vorlieben für das eine oder andere Fachgebiet und Vorbehalte bei anderen. Geben Sie dafür ein Beispiel. Sie wirken dann als Ausbilder einerseits hart und gerecht, andererseits menschlich. So geben Sie dem zum Teil verunglückten Ausbildungsabschnitt einen versöhnlichen Abschluss.
Ein Beitrag von Martin Glania.